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Donnerstag 27. Juni Tag 30:


Leôn - Villar de Mazarife 20.87 km


Also der Tag begann wie immer und ich tastet mich, anhand der gelben Pfeile zur Stadt Leôn hinaus. Nach etwa 5 km zeigte sich dann links, ein immer noch intaktes und in Betrieb befindliches Erd-Höhlen- Dörfchen! 


        


       


Dann kam dann auch schon der von Irene angekündigte-Pfeil-Salat


        


Da ich aber auf dem Routenplan, auf der linken Seite kein Restaurant fand mit dem Namen ,,San Antonio de Padua", Irene, mir aber dort ein Zimmer reserviert hatte, vermute ich, dass ich die 7 km, halt doch werde laufen müssen. So versuchte ich per WhatsApp und nachher per Telefon, meine Strecken-Planerin zu erreichen, was miss(t) lang, da Sie bei mir ja nur nebenberuflich und im Frondienst angestellt ist. Ich harrte also bei der Abzweigung, in der prallen Sonne aus und trank, es war so gegen 11 Uhr, das mit geschleppte, inzwischen gut temperierte San Miguel Bier, das ich gestern zu viel eingekauft hatte! Also ich trinke ehrlich gesagt, lieber eiskaltes Bier, auch wenn es mir wie ein Blitz, in den seit einer misslungen Wurzel-Behandlung, über empfindlichen, rechten oberen Stockzahn einschlägt! Als der Rückruf (endlich) erfolgte, bestätigte sich meine schlimme Vermutung und ich musste diese, als schönere und abwechslungsreichere Alternativ-Route, wie sie im Jakobs-Weg-Führer beschrieben war, auf mich nehmen! Es war dann aber auch nicht das Gelbe vom Ei, denn auch dieser Weg führte stundenlang auf Asphaltstrassen, über die immer gleichbleibende Landschaft. 


       


Ich musste dann die angekündigten 7 km nicht ganz zu Ende gehen, weil der ,,Anton de Padua" mit mir Mitleid hatte und nach ca. 5 km, auf der rechten Seite in mein Blickfeld trat. Allerdings musste ich die restlichen 2 km, dann der heutigen Etappe anfügen. Bei der heiss herbeigesehnten Mittagspause, begegnete ich diesem (Hunde) Päärli aus Bayern, das (nicht nur) aus Tierliebe, dieses fahrbare Hundehaus mitschleppte, so konnte das ,,Toodeli", wenn es müde wurde, den Logenplatz im Wohnmobil belegen! Geil, gäll!

  

       

  

 


Diese zwei schwer gewichtigen Jakobs-Weg-Pilger, machten auch bei diesem Restaurant einen Boxen-Stopp. Die Dame links entlastet wenigstens (ca. 50%) den armen Bar-Hocker ein wenig! Die Dame war aus Mexiko angereist und brachte gut und gerne 160 kg, auf die unter diesem Gewicht aufstöhnende Personenwaage. So etwas habe ich noch nie gesehen, sie hatte links und rechts bei der Leiste Fett-Ausstülpungen, die aussahen wie Bäuche. Sie war auch in Saint Jean Pied de Port gestartet und ich fragte mich, wie kann sich ein Mensch das nur antun?! Ich bin ihr schon 3 mal begegnet und sie ist, trotz des, oder genau wegen des Gewichtes flott unterwegs, kann es sein, dass das Gewicht, wenn es einmal in Bewegung ist, sich wie ein Schwungrad auswirkt und so die Masse voran schiebt! Sie ging leichten Fusses (leichten Fusses, das ist ja makaber) des Weges und manchmal machte sie zu ihrem Gesang, auch noch eine Art Tanzbewegungen!


Freitag 28. Juni Tag 31:


Villar de Mazarife - Hospital de Orbigo 13.99 km 


Heute ging es im gleichen Tramp weiter, wie es gestern aufgehört hatte. Die 2 km die noch zu gehen waren, bis sich die normale Route mit der Alternativ-Route wider vereinigte, waren im huii vorbei und ich näherte mich ohne besondere Vorkommnisse dem Tagesetappen Ziel.  

      

                           Der Weg voraus.......                                               .....Der Blick zurück 

                                                                                                      (Gegenlicht verdunkelt das Foto)


        


Kurz bevor ich in Hospital de Orbigo einlief, machte ich unter einem Strommast diese traurige Entdeckung! 

 

Hospital de Orbigo zeigte sich als schönes, herausgeputztes Städtchen, das man über eine lange, aus dem Mittelalter stammende Brücke betreten konnte. 



Nun bin ich in dieser Tankstellen-Hotel-Restaurant-Herberge und das Zimmer, mit allem Komfort (Klima-Anlage mit Fernbedienung) für 38.-- €uro ist preiswert, das Mittagessen, mit einem grossen Bier, sin Alkohol, für 12. 40 €uro, darf auch als günstig bezeichnet werden! 


    


Nun lasse ich diesen gelungen Tag 31., mit einem Glas Roten und einem?!? Bierchen ausklingen und grüsse Euch herzlich, der Peregrino! (Pilger)


Samstag 29. Juni Tag 32: 


Astorga - Rabanal del Camino 17.56 km


Das Morgen- Prozedere ist immer das selbe und dauert 1 1/2 Stunden, ja ich frage mich auch immer, was ich so lange mache, ist aber in kürzerer Zeit nicht zu bewältigen! Da die Tankstellen-Hotel-Restaurant-Herberge am Dorfende, etwas abseits des Jakobs-Wegs lag, habe ich auf Google-Maps geschaut, ob ich zurück gehen muss, oder ob ich geradeaus weiter gehen kann, tatsächlich vereinigten sich die Wege nach 3 km wieder, also, los von Rom! Die Strecke war zugleich die Hauptververbindungs-Strasse nach Astorga und sehr verkehrsreich. Sie schien kein Ende zu nehmen, ich war sehr froh, als sich der Jakobs-Weg, auf der rechten Seite zeigte und sich meiner annahm, fortan wanderten wir zusammen dem Tages-Ziel entgegen. 


      


Nach 2 Stunden, oder ca. 8 km, war die Znüni-Pause und 30 Minuten Rast, wie immer auf dem Tagesprogramm, also schon der Erste Höhepunkt des Tages. Da der Weg jetzt, auf der alten Hauptstrasse, neben der Neuen herführte, war die Znüni-Pause diesmal bei einem Tankstellen-Shop. Der etwa 30 jährige Kassierer/Barkeeper, hatte wohl heute das Erste mal ein Serano-Käse-Sandwich zubereitet, das Brot war an die 40 cm lang und beim Serano, war es der Anschnitt und die Tranchen waren z. T. 2 bis 3 mm dick, gereicht hätte es sicher für eine hungrige Familie mit 3 Kindern! 


      


Vom Hügel aus, der Astorga vorgelagert ist, zeigte sich dann das Städtchen, jedoch waren es deren 3. Natürlich wünschte ich mir, dass das naheliegendste Astorga                         wäre! 

       


         

.........Was leider Gottes nicht war. Wenn man/Frau das Erste Foto gehörig vergrössert so sieht man die Türme der Kathedrale! Also hauen wir ab, es gibt noch viel zu tun. Wie zum Trost, oder als Erinnerung, dass viel und oft getrunken werden muss, stand kurz darauf, dieser durstige Pilger am Wegesrand!



......dann schien es mir so, als ob der Weg vor mir davon laufen würde, Kilometer weit!


      


Leider zog sich aber das Reststück noch durch das Industriegebiet und wartete noch mit diversen Schikanen auf uns gebeutelte Jakobs-Weg-Pilger, so gab es ein neuer Kreisel, der zu umgehen war und die Bahnlinie-Überquerung galt es auch noch zu Bewältigen! Der Erbauer dieser Überführung, hat vermutlich als Kind, wie wir auch, stundenlang mit dem ,, Kügeli-Splel" gespielt, anders kann ich mir diese Konstruktion nicht erklären! Ist natürlich Rollstuhl gängig!


         


      

Oben war der Ausblick auf die Stadt und die Kathedrale, dann die Belohnung.


Die nachfolgenden Pilger bewegten sich dann, wie die Kügelchen, immer von einer zur andern Seite, bis sie am Ende gegen die Stadt hin ausrollten. 

 

          


 


Die letzte Hürde war dann der steile, atemraubende Aufstieg zur Stadtmitte. Oben angekommen, begrüsste mich schon die Erste Herberge (Massenlager für 5.-- €uro) für den FREIen Walter nicht geeignet. Da ich in einem Massenlager meinen ,,Schnarchi" weder platzieren, noch an Strom anschliessen kann. Vor der Herberge stand dieser, in Bronze gegossener Jakobs-Weg-Fan. 


            


Nun lief ich dem Jakobs-Weg entlang, der selbstverständlich auch bei der Kathedrale vorbei führte..... 

        

                                                     Kathedrale von Astorga  Klick 


.... und klopfte sämtliche Hostals, Herbergen und sogar, in meinem jugendlichen Leichtsinn, alle Hotels ab, wo ich auf meine Frage: Haben Sie ein Einbett-Zimmer, die lapidare und mich aufregende Antwort erhielt, no Estamos completos. Der Jakobs-Weg zog langsam, aber sicher zum Städtele hinaus, ohne Aussicht auf ein Bett, wo ich mein, von der Spanischen-Sonne gebräuntes, müdes Pilger-Haupt, hätte ablegen können. Der Durst und das Verlangen nach einem eiskalten Bier, sin Alkohol, liessen mich beim letzten Restaurant am Stadtrand, einer der leeren Barocker erklimmen. Zu meiner grossen Überraschung, stellte nach der Bestellung meines grossen Bieres, sin Alkohol, der Chef des Hauses persönlich, das von ihm in der Küche erhitzte Tapas, vor mich auf den Tresen.

 

         


Das selbe Spiel, nach dem zweiten Bier, als ich, inzwischen geeichter Bier-Trinker, per Zeichensprache, noch einen Halben-Hupen bestellte, wollte der gute Mann, mir doch tatsächlich noch ein drittes Tapas auftischen, welches ich dankend, aber bestimmt ablehnte. Ich schulterte den sich inzwischen Zentner schwer anfühlende Pilger-Rucksack und stand auf der Strasse, wie der Esel am Berg. Und jetzt? Sollte ich zurück gehen, zum anfangs erwähnten Massenlager, oder sollte ich zum nächsten Dörfchen wandern? Ich fragte das Handy, mein unentbehrlicher Freund und Helfer, wo ich war und wie weit es zur nächsten Herberge sei. Zufällig war da ein schatten-spendender Baum und kaum zu glauben, eine Ruhe-Bank am Wegesrand, ich legte Wanderstöcke und Rucksack ab und setzte mich stöhnend nieder. War das nicht Storchen-Schnabel-Geklapper, das mir da an die Hörapparate prallte? Es war! Immer wieder frage ich mich, wie die Störche, diese architektonischen Kunstwerke fertig bringen und vor allem, dass die Nester halten! 


 


Das Handy, orientierte mich dahin, dass, das nächste Dörfchen 1.6 km entfernt sei und ich hätte es küssen können, dass dort eine einzige Herberge sei. Das Schicksal kam mir entgegen, in dem Sinn, dass nach 200 m, die Ausser-Orts-Tafel von Astorga kam und 100 m später bereits die Innerorts-Tafel von Valdeviejas stand. Innert 10 Minuten war ich bei der Herberge und habe für €uro 10.--  ein Zweibettzimmer, zur alleinigen Benützung erhalten, der Tag ist gerettet!


           


Sonntag 30. Juni Tag 33:


Astorga - Rabanal del Camino 17.56 km


Der heutige Tag begann wie die Tage zuvor, die Wege gleichen sich, wie ein Ei dem andern.

         


Ein Novum heute war, dass neue Wegsteine gesetzt wurden welche die Strecken-Kilometer bis Santiago de Compostela angeben, finde ich eine gute Sache, man sagt sich, die grössere Strecke habe ich geschafft, den Rest schaffe ich auch noch. 

Der aufmerksamen Betrachterin meiner Fotos, nämlich Priska, ist aufgefallen, dass, die Anfangs grünen Kornfelder allmählich gelber und reifer wurden, je weiter ich des Pilgerweges ging, so war es auch.


      


      


Die Getreide-Felder wurden dann abgeerntet und aufgerollt, sie werden zu haushohen Gebilden aufgetürmt, über den Winter aufbewahrt, bis sie im Frühling erneut auf die Äcker abgerollt werden!? 


     


        


Die Landschaft hat sich verändert, die Kornfelder wurden abgelöst von Oliven-Plantagen und Wäldern.


       


Schon bald folgte der nächste Kilometer-Stein, der mir bestätigte, dass ich mich Santiago de Compostela nähere!


      


     


      


Zwischendurch, tauchen am Wegesrand solche alte Ziehbrunnen auf, mit dem Hinweis, kein Trinkwasser. Nach der obligaten Znüni-Pause, mit dem traditionellen Serano-Käse-Sandwich.....

  

      


......zeigte sich weit hinten bereits das Tages-Ziel der heutigen Etappe. Das ist immer beruhigend, denn es kündigt einem an, wenn du dort bist, hast du es für heute geschafft.


      


 Ich näherte mich keuchend dem Tagesetappen-Ziel und wünschte mir endlich bei der, von Irene für 2 Tage gebuchten Herberge zu sein, als sie unverhofft, als erstes Gebäude des Dorfes, auf der linken Seite in Erscheinung trat. Die Herberge ist top-modern, mit Restaurant und Bar, das Zimmer mit TV, Doppelbett, Schreib-Tisch und Behinderten gerechtem Bad/ WC, für 35. - - €uro, sehr preiswert! Im Moment ist grosser Waschtag angesagt und das erledigt die Waschmaschine tip-top, für 2.---                                                                                                                                                                         €uro! 


Sonntag 30. Juni Tag 32:

Montag   01. Juni Tag  33: 


2 Ruhetage -Rabanal del Camino 0.000 km

 

 


               

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