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Dienstag 02. Juil Tag 35:

Rabanal del Camino - El Acebo 16.66 km

Nach dem wohltuenden Sonntags-Ruhetag machte ich mich heute gestärkt und frohgemut, um 07:00 Uhr auf den Weg. Irene hatte mir angekündigt, dass es heute rauf und runter gehen werde, was sich dann auch bestätigte. Das war ,, Wo Berge sich erheben, die reinste Berg und Tal-Lauferei.

         

         

         

         

Zum Teil war der Weg angenehm und mit gutem Untergrund und führte durch schattige Strecken, an blühenden und herrlich duftenden Blumenpolster und Sträucher vorbei, was das reinste Vergnügen war, 

         

            

 

            

Nach etwa 8 Kilometern kam dann das Eiserne-Kreuz, wo ich, den von Sämi und Irene in der Schweiz erhaltenen Stein, den ich mittlerweile 561.6 km mitgeschleppt hatte, symbolisch meine Sorgen (welche Sorgen?, dem Stein nach zu schliessen, nicht all zu grosse!) ablegen konnte! 

            

Da waren auch 5 Engländerinnen, die Kleinste von ihnen hat das Foto von mir geknipst, die umarmten sich einzelnen und dann zusammen, wie amerikanische Rugby-Spieler beim Spielbeginn und weinten!?, wie Kinder, denen ihr geliebter Teddybär gestohlen wurde!

Nach diesem Foto wurde ich von einem Fliegen-Schwarm regelrecht verfolgt, alles Dreinschlagen und verscheuchen nützte nichts, ich weiss nicht, ob sie der Duft meines exklusiven Deodorants, oder mein eigener Körper-Geruch so betört haben,  jedenfalls, nach dem ich den Kuhfladen, der am Vortag von einem Rindvieh gesetzt worden war, passiert hatte, war ich fliegenFREI! Ich liebe Fliegen,  jedoch nur von -und nach Gran Canaria!

Es ging dann im Gleich-Schritt weiter und, ach du meine Güte, ich verpasste den von der Routenplanerin Irene angegebenen Znüni-Stop. Das war allerdings, in dem Sinne keine herkömmliche Bar, sondern, wie in der Jakobs-Weg-Beschreibung erwähnt, ist dies der Jakobs-Weg-Thomàs!

Beschreibung im Pilger-Reise-Führer:

Thomàs - eine bekannte Persönlichkeit auf dem Jakobs-Weg! Hier begegnen wir Thomàs, einer der aussergewöhnlichsten Gestalten, die auf dem Jakobs-Weg anzutreffen sind. Er nimmt Pilger zu jeder Tages - und Nachtzeit auf, im Sommer wie im Winter (was nicht sonderlich komfortabel ist! ) Sagen Sie hallo, wenn Sie hier vorbeikommen - er ist ein grossartiger Mensch und eine einzigartige Persönlichkeit!

Dann sah ich ganz verschwommen, in weiter Ferne diese Fahnenstangen und hoffte insgeheim, dass, das nicht mein Tages-Etappen-Ziel sein möge.......

                  

                  

                  

Unverhofft,  jedoch von der Zeit und von der Kilometer-Distanz her schon lange erwartet, tauchten diese Fahnenstangen auf, die ich vor 1 1/2 Stunden, in weiter Ferne gesehen hatte. 

Doch es war es tatsächlich, wie Gestern, das Erste Gebäude am Dorfeingang, meine Herberge. Es war 13 Uhr und der 50 jährige Chef (ein Ami) und seine einzige, etwa 30 jährige Angestellte, die komplett unprofessionell, den 5 Gästen das Mittagessen zubereiteten, waren total überfordert, so, dass ich eine halbe Stunde warten musste, bis ich endlich einchecken konnte! Wenn die Pizzas so gross sind, wie der Ofen,  ja dann ,, Guten Appetit"!

         

 

Der heutige Morgen begann recht gut, da ich gestern beim Anmarsch beim Beginn des Dörfchens die Erste Herberge bezog, führte mein Weg nun durch das Berg-Dörfchen hinunter

           

In der Dorfmitte tauchte dann diese Herberge auf, die sicher auch schon bessere Zeiten gesehen hat! 


           

Dann ging es im frischen Morgen der Asphaltstrasse entlang und die Sonne beleuchtete am gegenüber liegenden Hang, das Berg- Dörfchen.

            

Aber dann war fertig mit lustig und das schlimmste Wegstück des bisher zurück gelegten Jakobs-Weges begann es strapazierte, für über eine Stunde, sämtliche Muskeln der Pilger! Das waren ausgewasche Bachbette, in Reinkultur, das schlimmste daran war, dass die Stein-Schichten nicht aufeinander lagen, sondern aufrecht standen! Die Augen, die Balance und die Füsse wurden über lange Zeit aufs Äusserste beansprucht.

       


       


       


       

Oh, wie war das eine Wohltat, als dann, die nicht besonders geliebten Asphaltstrassen wider auftauchen, ich hätte sie küssen können. Dazu noch ein Weiterer Wegstein, der mir schwarz auf weiss bestätigte, dass ich weitere Kilometer gebodigt hatte!

                  

Langsam, sehr langsam näherte ich mich dem Tages-Etappen-Ziel nämlich Ponferrada. Ich war zu geschafft, um noch Fotos zu knipse und das Video, das ich gedreht habe, kann ich nicht einfügen, darum habe ich Ponferrada an diesem däm-mrigen Morgenbeim verlassen noch fotografiert.

            


            

            

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