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Dienstag 09.Juli Tag 43:

Triacastela - Samos 9.69 km

Heute habe ich mich verschlafen, aber es spielte keine Rolle, da die Etappe relative kurz war und ich nicht vor Mittag in Samos eintreffen wollte. Die Logistikerin Irene beschwor mich, bei der heutigen Etappe die längere, nämlich die Süd-Variante zu nehmen, welche zwar länger, (6.3 km) aber weniger steil und weniger anstrengend war, was mir nicht so gut passte. Ich fügte mich, mit der Faust im Sack der Anweisung und studierte die Route. Bei dieser Weg Markierung, trennten sich die Wege.

       

Vis-avis dieser unübersehbarer Steine, war ein uralter, grausam verkrüppelter

Nussbaum, dem meine volle Aufmerksamkeit galt..........

               

darauf folgte ich den andern Pilgern, Richtung San XIL, obwohl ich mich erinnern konnte, dass ich genau nicht dorthin laufen sollte. Ich dachte mir, die Weggabelung nach Samos müsste kurzum kommen, sie kam aber nicht! Nach ca. 1 km, wurde ich misstrauisch und fragte mein neues Handy, wo ich mich denn in Wirklichkeit befinde, das wird auf der App, mit einem blauen Punkt (blau darf nur der Punkt sein) angezeigt! Der dusselige Pilger, alias, der FREIe Walter, war tatsächlich auf der falschen Route! Also, vorwärts Kameraden, wir müssen zurück, genau an dieser Stelle, traf ich auf diesen Reiter mit seinem Pferd!

        

Er fragte mich, woher ich sei, auf mein ,,Switzerland" sagte er, ich bin Belgier und vor 3 Monaten dort mit meinem Pferd gestartet, bis Santiago de Compostela, werden es 2'800 km sein, na denn, ,,Buen Camino"! Auf dem Weg zurück, kam mir ein schlitzäugiges, asiatisches Pärchen entgegen und das Mädchen fragte mich, wieso ich denn zurück gehe, ob das der falsche Weg sei? Ja, für mich sei es der falsche Weg, aber für sie sei es OK! Beruhigt und glücklich, setzte sie ihren Weg fort. Ich meinerseits, schlich zurück nach Triacastela und stellte fest, dass mich der verkrüppelte Nussbaum in die Irre laufen liess! Da ich, trotz des Verschlafens und dem Irrläufer keine Eile hatte, machte ich mich, mehr schlendernd, als anständig laufend, auf  den Weg. Eigentlich war es eine Fortsetzung der Hohlen-Gassen, von Gestern, denn am Weg änderte sich nicht viel. Auffallend waren die uralten, z. T. Verkrüppelten Bäume, aus deren Stamm unzählige Äste (Dolder) wuchsen und eigentlich wider, als Bäume zum Himmel empor schossen.

          

           

            

      

Viel Abwechslung gab es auf dem heutigen Weg nicht und so hielt ich Ausschau, nach etwas, das ich im Tagesbericht erwähnen könnte, so kam mir dieser kleine Friedhof, wie gelegen, ich konnte ja nicht wissen, was noch auf mich zukommt. Es erstaunte mich sehr, wie sich, auch in so relativ abgelegenen, unscheinbaren Orten, Menschen ein Erinnerungs-Denkmal, in unvergänglichem Marmor erstellen lassen, in Form z. T. von Kathedralen und Tempeln.

           

            

           

Aber auch unscheinbare Sachen, wie z. B. diese, an ein Kunstwerk grenzende, millimetergenau ausgerichtete Holzbeige, bekommen meine Aufmerksamkeit!

         

Auch solche Aufmerksamkeiten, gegenüber uns Pilgern, erfreuen uns immer wieder.

Was soll nun dieses Warnschild bedeuten? Hat das eventuell etwas mit der Bauernregel Nr. 53 zu tun?!, Sind die Hühner flach wie Teller, war der Traktor wieder schneller! 

        

Jedenfalls, machte sich der Boss des Harems, lautstark bemerkbar, mit einem Trommelfell-Schädigendem ,, Kiikkeriikkii", wie man auf dem Foto gut erkennen kann!

         

                                 So ging es dann in der Variante ,,Hohle-Gasse"! 

           

Unverhofft meldete sich die Variante ,,Bachbett" zurück, was ich eigentlich hier in Galizien nicht erwartet habe, da der Jakobs-Weg, in dieser Region, vorbildlich ausgebaut und unterhalten war.

        

aber es gab auch immer wider Abschnitte, die von einem Bach/Fluss begleitet waren.

         

Plötzlich und unvermittelt tauchte da  das Dörfchen/Weiler San Martino auf, das grös -stenteils nur aus diesem Friedhof bestand.

         


        

Den Kilometer-Steinen nach zu urteilen, war Samoa nicht mehr fern und die Entfernung zu Santiago de Compostela, hatte sich mittlerweile auf unter 130 km reduziert.

                 

In Idyllischer-Landschaft zeigte sich nun zum ersten mal, das von Sämi, wärmstens empfohlene Kloster von Samoa.

         

Irene hatte für mich in der Herberge ,,Santa Rosa" ein Zimmer reserviert, als ich dort eintraf, war die Rosa, ein absoluter Blumen-Narr, gerade mit giessen ihrer unzähligen Blumen beschäftigt.

            

     

Die Herberge und das Zimmer, wie auch die Schlummer-Mutter Rosa, sind ein wenig in die Jahre gekommen, aber es ist alles sauber, preiswert (€uro 21:50, für ein Einzelzimmer mit Bad/WC und TV) und mit viel Liebe zum Detail gestaltet!

    

   

 

Auch wenn ich sportlich und nicht religiös auf dem Jakobs-Weg unterwegs bin, war es ein Muss, das wirklich schöne Kloster mit meinem Besuch zu Ehren. Ich bekam dann auch den begehrten Pilger-Stempel vom Kloster und konnte das grosse Massenlager fotografieren.

(um die Pilger-Urkunde in Santiago de Compostela zu erhalten, muss man/Frau auf einem Fragebogen ankreuzen, ob man sportlich, oder religiös unterwegs war, es freut die Leute mehr und es gibt der Fragen weniger, wenn man/Frau das Kreuz bei ,,religiös" einsetzt!)

       


      

 

 

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