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Mittwoch 03. Juli Tag 36:

Ponferrada - Cacabelos 15.77 km

Heute war das Laufen, wie weiss und schwarz zu Gestern, gute ebene Feldwege mit kaum Steigung, der Rest Asphaltstrasse.


           

           

 Dann kam auch wieder ein Jakobs-Weg-Stein mit km Angabe!

               

               

Und kurz vor dem Etappen-Ziel, der nächste Stein, noch eine kleine Pause und 1 Kilometer später erfolgte der Einmarsch in Cacabelos.

           

Auch diese Blumenpracht erfreute uns Pilger und machte das Gehen merklich leichter.

Doch vorher sah ich noch dieses Pilger-Trio, zuerst dachte ich, den Rucksack vorne tragen, ist doch auch eine Möglichkeit, bei näherem Hinsehen, dann die lustige Überraschung, leider spiegelte es so fest auf dem Display, dass ich vor Aufregung, den Pilgern den Kopf abknipste! Die Pilger-Dame war sehr freundlich und liess den kleinen Jakobs-Weg-Pilger spontan in meine Kamera blinzeln!

                

 

....... unvermittelt tauchte dann meine Herberge ,,Hostal La Galleg Albergue" auf, was ich mit dem Ersten Grossen     des Tages, gebührend feierte!

            

  

            

Ein weiterer Pilgertag neigt sich dem Abend entgegen, doch Morgen geht es frohgelaunt weiter!

 

Donnerstag 04. Juli  Tag 38: 

Cacabelos - Trabadelo 18.33 km

Heute war früher Tagwache, da die Logistikerin Irene angekündigt hatte, dass eine grosse Höhendifferenz zu bewältigen sei, was ich, als zweite Pyrenäen- Überquerung interpretierte. Das traf dann, Allah sei Dank, aber nicht ein. Der frühe Morgen entpuppte sich als kleiner Höhepunkt des Tages. Der Start war bilderbuchmässig und erfolgte um 06:15 Uhr, von da an gehörte der ganze Jakobs-Weg mir alleine! Bis 08:45 Uhr hatte ich weder eine Vorhut, noch einen Verfolger. Hier einige Aufnahmen vom jungen Tag, der nach dem gestrigen Regen am Abend, noch etwas verschnupft in die Welt schaute!

          

 

               

Der Weg führte zunächst an kleinen, zum Teil, Renovationsbedürftigen-Ortschaften vorbei, aber es war angenehm und abwechslungsreich zum Laufen.

               


           

Dieser Hund, aus einem Ast kreiert, der sogar gekonnt das Bein hebt, (oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie lieben dich die Hunde, sie heben hoch das linke Bein und spritzen dir die Liebe ein......)

            

                    Dann ging es weiter durch baufällige Orte und offene Landschaften.

                

               

Da war noch eine Gruppe von jungen Leuten unterwegs, die mich immer mal wieder überholten, da sie öfters Pause einlegten und mich, der einem Rolex-Uhrwerk gleich marschierte, immer wieder einholten. 

           

Dieser Jakobs-Weg- Wächter, zählt vermutlich seit Jahrhunderten, die Pilger, welche da die Brücke passieren.

Immer wieder wird man überrascht, von hübschen Bäumen, Blumen und Pflanzen, am Wegesrand.

                

Mit jedem Schritt, wird die Distanz vom Jakobs-Weg, um 70 cm kürzer, was sich an den Weg-Steinen, feststellen lässt.

            

Und da es nichts gibt, das es nicht gibt, so begegnet man, ausser einem Hundewohnmobil, einem Front-Hunde-Rucksack, auch einem Einrad-Jakobs-Weg-Fahrer, was für mich völlig unverständlich ist, da mein Versuch, ein Ein-Rad zu besteigen, kläglich scheiterte!

            


                                                               Nachtrag vom 02. Februar 2020!

                                                   

Heute bekam ich vom Unbekannten Ein-Rad-Fahrer ein E-Mail, die Überraschung war perfekt, es war der Schweizer,   Hans Howald ← Klick der beste Ein-Rad-Fahrer der Welt! Klicken Sie auf den Klick-Pfeil und sehen Sie die Ein-Rad-Touren dieses Genies!

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TV-Reportage von Tele Nau.ch, aus dem KKL-Luzern ( Kultur und Komgres-Centrum Luzern) ← Klick    

Hans Howald bei Aeschbacher  ← Klick 

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Ein Dörfchen vor meinem Tagesetappen-Ziel, machte ich hier noch einen letzten Halt und knipste diese Hausfassade, welche von einer Pflanzen/Blumen Liebhaberin zeugt!

Das Zimmer in der von Irene gebuchten Herberge, ist sehr gut, modern (mit Massage-Dusche!) und für 30.-- Euro wirklich preiswert. Es liegt an einem Fluss und mein Zimmer-Balkon liegt direkt über dem Wasser! Visavis befindet sich ein grosses Sägewerk, was mich überhaupt nicht stört.

                

                

                

                

Das Pilger-Menü für 11.-- €uro, inklusive eine Flasche Wein, ist unglaublich günstig und das Brot, stibitze ich immer, fürs Morgenessen am nächsten Tag! Heute gab es mal was anderes, als immer nur Makkaroni an Tomaten-Sauce, ,,Fädere-Bock-Filet" und eine Glace. Es wurde ein gemischter Salat, Kaninchen mit Salz-Kartoffeln und ein Gelato nach Wahl serviert, es war sehr gediegen, quasi ein ,,candlelight dinner"!

       

          Nun lasse ich den gelungenen Tag, mit einem (?) Gin Tonic ausklingen! 

 

Freitag 05. Juli Tag 39:

Trabadelo- La Faba 13.77 km

Die letzten 2 Nächte gab es Gewitter-Regen, aber zum Glück war es am Morgen, für den Weitermarsch trocken, sodass die Regen-Schütze für Rucksack und Wanderer verstaut blieben. In der Morgenfrische zu laufen ist reines Vergnügen, das ich voll und ganz auskoste. Morgens bin ich oft ganz alleine unterwegs und da kann es schon vorkommen, dass ich mich bange frage, ob ich eventuell eine Markierung übersehen habe, was bis jetzt aber nicht der Fall war. Durch das Lange marschieren der Asphaltstrasse entlang, wo manchmal die gelben Pfeile lange auf sich warten lassen, können schon Zweifel aufkommen. Die heutige Etappe war am Anfang quasi eine ,,Tour de Autobahn", aber gut und angenehm zu bewältigen. Nach einem Motel-Parkplatz für schwere Brummer, kam dann dieser Gedenk-Stein, der mir offensichtlich einige Kilometer streitig machte, denn ich hatte schon den 185ger Kilometer-Stein passiert! Grosszügig, wie ich nun mal bin, ignorierte ich, die meines Erachtens falsche Distanz-Angabe.

                

Dieses nette, nach frischem Brot und starkem Kaffee reichende Bäckerei-Café, rüttelt ganz fest an meiner Standfestigkeit, denn der 2 Stundenhalt, oder die zugehenden Kilometer bis zur Znüni-Pause, waren noch nicht erfüllt, ich würgte das im Mund zusammengelaufene Wasser runter und schlich weiter! Das Käfali befand sich in der Obhut, der über ihr thronenden Autobahn- Brücke!

   

Aus Distanz sah das dann so aus, wobei die doppelstöckige Brücke am Anfang, teilweise in Nebel gehüllt war. 

                

 

Dann fühlte ich mich unvermittelt in die Schweiz zurück versetzt, als ich diese kleine Herde Ammen-Kühe, friedlich auf der saftigen Wiese, ihre Siesta geniessen sah.

               

Auf der heutigen Etappe, die an 4 Dörfchen vorbei führte, wechselte der Weg, nach kilometer- langen Strecken, in einen Laub-Wald mit sehr langen Hohlen-Gassen. (... durch die Hohle-Gasse muss Er kommen, war das bei Johann, Wolfgang von Goethe?, ah nein, das war bei Wilhelm Tell und dem Gessler!) 

           

Unverhofft kommt oft, da war plötzlich dieser FREI-Luft-Waschsalon, dessen Foto ich in einem Reise-Führer schon gesehen hatte! Es schien allerdings so, dass er schon länger nicht mehr benutzt worden war und seine besten Zeiten, vermutlich im letzten Jahrhundert gewesen sein müssen! 

           

Was ich, beim App Karte und Weg-Verlauf nicht beachtet hatte und mir nun den Atem raubte, war die Tatsache, dass das Dörfchen La Faba auf einem Hochplateau lag. Diese nicht enden wollende Hohle-Gasse, die aus einem steilen, ausgewaschen Bachbett bestand brachte mich an die Grenze meiner Belastbarkeit! 200 m vor La Faba endete die Tour-Tour und leicht ansteigend erfolgte der Toreinlauf.

              

               

              

           

Damit endet auch der heutige Tages-Rapport und morgen werde ich die Distanz zu Santiago de Compostela wiederum um einige Kilometer verkürzen! 

                                                          

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